Ute Giesen

Ich bin jetzt hier!

Selbst bloggen – was kostet das?

Fische mit Köppe und Nägel bei die Butter – was kostet es, selbst zu bloggen? FB kost’ ja nix, oder? Die beste Antwort: Das kommt darauf an.

1. Der Unterstützer

Zunächst einmal der Provider (wat is datt denn nun wieder fürn Scheiß, Proweida?) Ja, sorry, spricht ja keiner mehr Deutsch. Der Unterstützer. Der, der Euch einen Platz auf einem Zwischennetzrechner (ßörwa) vermietet und Euch somit unterstützt. Ist wie Garage mieten, nur günstiger. Kostet monatlich mit allem Schnippischnappi was ihr braucht 6€ bei all-inkl.com. Nur als Beispiel, es gibt auch andere Unterstützer. Damit könnten dann schon 3 Personen sicher bloggen, aber so ist das mit Paketen. Zuckerwürfel kauft man auch nicht einzeln. Alternativ schreibt ihr gleich drei Blogs. Oder lasst den Rest einfach als Reserve. Im privaten Beispiel-Päckchen bei all-inkl.com enthalten: 3 Domains. Das sind die Adressen, wo die Garagen stehen. Netterweise dürft ihr die Straßennamen zu Eurer Garage selbst vergeben, also zum Beispiel ich-blogge-jetzt.de oder lmaa.de oder was-auch-immer.com. Vorausgesetzt, jemand anderes hatte nicht die gleiche Idee und der Name ist schon vergeben. Da müsst ihr kreativ sein. Bitte beachten: Den Namen mit Sorgfalt wählen, so dass er auch langfristig Bestand haben kann. Klar, man kann den irgendwann mal ändern, sinnvoll ist das aber selten. Also bei allem Jokus bitte den nötigen Ernst walten lassen.
Sinnloses Bild mit Brille
Wie man eine Miniaturbrille baut. Hat nix mit dem Thema zu tun, dient nur der Aufmerksamkeit ;-).

 

2. Das Blogsystem

Dann braucht ihr noch selbstbeherbergtes WordPress und dafür Datenbanken. Sind in Eurem Päckchen idealerweise mit drin. Man kann auch abhängig Bloggen, direkt bei WordPress oder anderen Anbietern. Hier soll es darum gehen, möglichst viel unter der eigenen Fuchtel zu belassen.

WordPress selbst gibts erst mal für Umme, und es kann beim Provider recht unkompliziert installiert werden. Je nachdem, wie man so ausbaut und wie gemütlich und komfortabel man alles haben möchte gönnt man sich eventuell auch mal eine kostenpflichtige Version eines PlugIns.
Theoretisch wäre das die Grundlage und ihr könntet loslegen.

3. Die Notwendigkeiten

Jetzt direkt loslegen wäre verlockend, aber nicht empfehlenswert.
Ihr braucht noch: Sicherheit und Rechtliches. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltet ihr Euren Blog direkt absichern gegen Zerhacker. Das wird bei “mach ich Dir für 50 Euro” Nachbarskind-Designern gern weggelassen, denn man sieht nix davon. Selbst wenn ein Blog zerhackt ist, kann alles noch normal funktionieren. Es wird nur im Hintergrund eventuell in Deinem Namen Schabernack oder Schindluder getrieben. Also: Absichern.
Dann braucht es um sich rechtlich möglichst einwandfrei zu verhalten ein Impressum, eine Datenschutzerklärung und eine Kekszustimmung. Cookie Consent. Als Keks werden kleine Miniprogramme bezeichnet, die Daten sammeln/speichern und ggf. auch dritten verfügbar machen. So wie es leckere und muffige Kekse gibt, so gibt es auch sinnvolle und superneugierige Kekse. Daher haben sich die Datenschützer die DSGVO ausgedacht. Es ist zwar scheinbar lästig, aber auch sinnvoll.  So wie Sicherheitsgurt oder Schnutenpulli oder Hände waschen. Lästig, aber sinnvoll. Also machen.

4. Der Luxus

Man muss gönnen können. Auch und vor allem sich selbst.
Zur Freude der Leser und dem Füttern des eigenen Egos kann man sich etwas Gestaltung (Design) und falls ihr sowas noch nie gemacht habt eine kleine Schulung oder “begleitetes Bloggen” gönnen.

Den Kram könnt ihr beim Zwischennetzgestalter oder auch Netzgestalter (Internetdesigner / Webdesigner) einkaufen, der Preis richtet sich nach dem, was ihr haben wollt und dem, was der Webdesigner verdienen will und / oder muss.

Alternativ kann man sich wenn man viel Zeit und Lust hat, einfach selbst in die Thematik einwühlen und sich statt Tagesschau und Tatort einfach mal einige Lernvideos anschauen. Oder eine Mischung aus beidem betreiben,
also sich selbst einlesen und den Zwischennetzgestalter die Grundlagen legen lassen.

Ich plädiere ja fürs Gönnen in Mischung. Zum einen bin ich ja selbst Zwischennetzgestalter und hab meine erste Million noch nicht zusammen, zum anderen ist es für Euch einfach viel entspannter, wenn man den Anfang erst mal gestrickt hat und einen Ansprechpartner zum Fragen hat. Zum anderen ist es sehr schön, wenn man als Grundsteinleger mitbekommt, wie die ersten eigenen Schritte unabhängig unternommen werden und der Neublogger immer sicherer und selbstverständlicher mit dem Medium umgeht. Das ist wie einem Kind das Laufen lernen. Es macht Spaß und zack – kommste nicht mehr hinterher. Und irgendwann ist die kleine Flitzpiepe auf Augenhöhe und man spielt sich gegenseitig die Bälle zu.

5. Preisvergleich

Ja, aber das hab ich bei FB alles umsonst. Schaut so aus, oder?  Ist das wirklich umsonst?

Jein. FB kostet Euch erst einmal kein Geld. Wenn man nun genauer hinsieht, seid ihr kostenlose Inhaltsschreiber. Ihr schreibt Inhalte, stellt Bilder zur Verfügung, gebt Daten preis. Dies alles wird von FB vermarktet, und es wird nicht zwingend Euch als Inhalt zugerechnet. Zumeist hört man “Ich hab bei FB gelesen…” Nicht bei Erna Müller oder Friedchen Schmitz, die den Inhalt verfasst haben. Es wird viel dem großen Gemeinschaftspudding zugeordnet.
Was ihr schreibt wird zudem ausgewertet und dazu genutzt, euch passende Werbung zu servieren. Wäre noch ok, irgendwie muss die Dienstleistung ja finanziert werden.
Wenn man dem jüngsten Geschehen glauben schenken darf, wird die Auswertung Eurer Menschlichkeit auch dazu genutzt, Euch ganz bewußt negativ anzutriggern. Das bedeutet, ihr bekommt regelmäßig “Aufreger” serviert, weil beobachtet wurde, dass man eher etwas schreibt, wenn man sich über einen Inhalt ärgert.
Für mich persönlich ist diese Rechnung wohl aufgegangen. In dem permanenten Bemühen, die Welt ein bisschen netter zu gestalten, habe ich mich herrlich manipulieren lassen und nicht erkannt, in welcher Dauerschleife ich mich befinde. Ohne tatsächlich etwas zu bewirken. Man merkt zwar, dass es “irgendwie schräg” ist, aber nicht, warum es so ist.
Der Entschluss, den Ort des Geschehens zu verlassen, war also sehr, sehr schnell gefasst.
Insofern übernehme ich Verantwortung für mich und meine Freunde und Bekannten. Ich möchte nicht, dass jemand, der Kontakt zu mir sucht, ihn über neugierige, manipulative Dritte aufnehmen muss.

 

 

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