Ute Giesen

Ich bin jetzt hier!

Musik vs. Krieg

Das Symbol des Friedens

Am 22. April landete eine vom Glück verfolgte Taube im Wohnzimmer. Sie segelte einfach durch die offene Tür herein und blieb sitzen. Der Hund war kurz zuvor nach draußen gegangen, die Katze schlief im Sessel. Und so kam es unbemerkt zur Begegnung der 3. Art – friedlich. Durch schicksalhafte Fügung schlief die Katze weiter und so konnte das Taubenbaby vor dem letalen Zugriff bewahrt und in der Box kurze Zeit später an eine Expertin übergeben werden. Noch aus FB-Zeiten wusste ich, dass sich in Lünen eine Taubenhilfe formiert hatte. Über nette Menschen wurde der Kontakt dann auch ohne FB hergestellt. Es geht also doch irgendwie auch ohne den Big Brother.

Taube, Taubenbaby, Friedenssymbol

Das erste Konzert nach langer Zeit

Es hätte Heinz Rudolf sein können. Leider sagte dieser das Konzert doch noch ab. Und so wurde es der Max. Ein gelungener Auftakt, lange geplant. Weit vorn in Reihe 2. Nun muss man wissen, dass Reihe 2 nicht die zweite Reihe ist. Es gibt nämlich 1 und 1a… da ist man dann schon froh, dass nicht alle Buchstaben des Alphabets ausgereizt wurden. ;-). Wie immer herzerfrischend und humorvoll ein gelungenes Gesamtwerk von Palastorchester und Max Raabe.
Ich glaube, es war das fünfte Mal Max live. Und ich bin mir sicher: Ich werds wieder tun. Eine tolle Truppe.

Der Zufallstreffer: Das Plage Noire

Bei mir laufen die Dinge wie geplant. Nur kommen meist noch hundert andere Dinge dazu, dazwischen, davor und danach, was mich immer leicht konfus macht. Umso erfreulicher, wenn es dann einfach passt. Zwischen Haddorf, Womo-Umbau und Keller entrümpeln stand noch das liebe Mütterlein auf dem Programm, was ich viel zu selten sehe. Der Alltag und alles andere Gedöns fordert seinen Tribut und so sind aus den 3 Monaten mal wieder fünf geworden. Viel zu lange. Aber nun, in einer Hau-Ruck-Aktion mit Anke, fast schlaflosen Nächten und Bruno und Keksbert im kleinen Handgepäck ging es gen Norden. Auf zu Muttern, das Vogelhäuschen renovieren und pinseln, Blümkes arrangieren, ein bisschen dies und das. Und Abends dann zum Plage Noire, für das wir noch Tickets bekommen haben. Mit der Vorstellung im Kopf, Barfuss im Sand und die Bühne direkt neben den Wellen, Fackeln zur Illumination, die etwas größere Ausgabe von Gitarre, Lagerfeuer am Meer… nee, ganz so idyllisch war es dann doch nicht. Alles ganz artig in Räumen und Zelten. Sand ist vermutlich auch nicht so klasse für die Technik. Während Anke mit faszinierender Kommunikationsfähigkeit alles und jeden kannte oder fix kennenlernte, Autogramme und Fotos holte, war ich wie immer eher im Hintergrund. Anke hat mir dann netterweise auch meine Autogrammwünsche mit abgeholt; ich freue mich darüber, demnächst im Ferienhaus die signierte CD von Stephan S. stehen zu haben. 🙂 Etwas Bewusstsein schaffen für die Route des Rock und die aktive Szene Münsterland.
Zwischendurch Bruno und Keksbert bespaßen, abfüttern  und dann das Doppelpack-Konzert Joachim Witt / Leichtmatrose genießen. “Hinein ins wilde, pralle Leben”. Na, vielleicht nicht mehr ganz so wild, aber prall in jedem Fall.

Militracks

Militracks. Ebenfalls Tickets aus dem letzten Jahr. Eine Veranstaltung für Techniker. Denn man kann von technischen Lösungen begeistert sein, ohne den Zweck, für den sie gebaut wurden, gut zu heißen.
Und wie man sieht, lassen sich die Fahrzeuge auch friedlich nutzen. Nicht auszudenken, wenn das ganze Geld und die komplette Energie, die zur Zerstörung genutzt wurden und werden, plötzlich kreativen und konstruktiven Zielen gewidmet würden. Hier fehlt den Menschen einfach die Vorstellungskraft, und hier sind alle Kreativen gefragt, ein Bild zu schaffen, wie die Welt positiv aussehen könnte – und das auf allen Kanälen in die Köpfe zu bringen. Dort, wo man hinschaut, dahin fährt man auch. Also bitte weg von negativen Sichtweisen hin zu guten, zukunftsorientierten Denkmodellen. Denn nicht nur Krieg gehört ins Museum. Feudalismus ebenso.

Leichtmatrose-Benefizkonzert zu Gunsten des Friedensdorfes Oberhausen im Rock 'n Pop Museum Gronau

Samstag, 02.07.2022, 20:00
Udo-Lindenberg-Platz 1, 48599 GRONAU
Gasjäckchen

Obacht: Gesellschaftskritik

“Ich brauche keine Millionen, mir feht kein Pfennig zum Glück, ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik” – Es wäre schön, wenn das die Neuzeit-Elite auch mal intonieren würde. Nur dafür fehlt den angstbesessenen, vom Mammon schwerst Abhängigen mit Gier- und Suchtverhalten einfach der Mut.  Statt wirklich kreativ und konstruktiv zu sein, wird der völlig überflüssige Schotter (der Menschen vorenthalten wurde, die ihn a) verdient haben und b) dringend benötigen würden) in Prestigeprojekte investiert und vor allen Dingen dazu eingesetzt, sich wie eine Lawine alles überrollend weiter zu vergrößern – egal, welchen Schaden das anrichtet. Und das nur um – merke – noch mehr Schotter anzuhäufen, ohne eine Idee zu haben, was man denn wirklich Gutes damit machen könnte. Was ein armseliges Dasein.

Das kann nur noch getoppt werden von Gestalten, die zu diesen Menschen ehrfurchtsvoll aufblicken und den Bückling machen ohne zu hinterfragen. Ok. zugegeben, wenn wir schon auf den Abgrund zurasen, dann doch wenigstens im schnellsten Zug mit dem besten Komfort. Dafür leckt man auch gern die Stufen zum Einstieg sauber -um letztendlich doch draußen zu bleiben. Ein immerwährendes, lächerliches Schauspiel.Nun denn… weiter so.

Wir erwarten doch gar nichts anderes mehr. Wir fordern nicht, wir sind dankbar. Wir maulen nicht, wir sind artig. Wir denken nicht, wir akzeptieren. Und am allerwenigsten bewegen wir uns aus dem Strom der Masse. “Wer nicht mit den Wölfen heult, wird sofort den Aussenseitern zugeteilt. Du sagst ja, die anderen nein – und schließlich willst Du so wie alle anderen sein” (genialer Songtext, der Urheber lies sich leider nicht so einfach ermitteln. Merke: Schlager muss nicht zwingend seichte Texte haben. Interpretiert von Carpendale/Ebstein.)- welch zutreffender Text.(Ich hätte gern gewusst, wer den verfasst hat) Die Gema hat übrigens eine Urhebersuche, die verrät, dass dieser Text im Original von Donna Hightower stammt. https://de.wikipedia.org/wiki/Donna_Hightower

 

Wie wohltuend, wenn man dann ab und an Menschen begegnet, die sich zumindest trauen, mal rechts und links der vorgegebenen Richtung zu schauen, zu denken oder – wie schockierend – zu handeln. Inzwischen werden Meinungen, die nicht konform sind, verschämt hinter vorgehaltener Hand geäußert. Schließlich will man ja nicht als Querdenker gelten. Vor wenigen Jahren war der Begriff Querdenker noch ein Symbol für Menschen, die in der Lage sind, Situationen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu betrachten und daher manchmal ungewöhnliche oder überraschende Lösungen präsentieren konnten. Ein positiver Begriff.

Heute steht der Querdenker in enger Verwandschaft zum Aluhutträger. Beide Begriffe finden Verwendung um Meinungen abseits der vorgegebenen “erlaubten” Meinung zu diskreditieren und Kritiker mundtot und / oder lächerlich zu machen.Eine in ihrer Gefahr sträflich unterschätze Manipulation. Entnazifizierung sollte nicht bedeuten, sich an Symbolen und Einzelpersonen abzuarbeiten, sondern Mechanismen aufzuarbeiten, die dazu geführt haben, dass so etwas möglich ist. DAS ist bis heute kaum geschehen. Vermutlich, weil sich doch etliche zu gern der gleichen Werkzeuge bedienen möchten.

 

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