Ute Giesen

Ich bin jetzt hier!

Stavanger -im Hafen

Nach dem ersten Durchgerüttel war ich echt froh, als der Otto im Hafen lag und etas Ruhe einkehrte. Die Reisesyke verabschiedete sich langsam aber sicher. Trotzdem blieben wir an Bord, da Muttern ja sowieso nicht so gut zu Fuß ist und genossen die Aussicht auf Stavanger.
Immer, wenn ich sowas sehe, frage ich mich, was die Stadtplaner wohl gesoffen hatten, als sie die Genehmigung für die hässlichen Bunker hinter der schönen Altstadt gegeben haben. Der Horizont ist dank des Hügels absehbar, und wie schön wäre die Kulisse, wenn man bis knapp über den Hügel bei dem alten Baustil geblieben wäre. Schicke, weiß getünchte Holzhäuschen, kreuz und quer verschachtelt mit gepflasterten Wegen dazwischen. Statt dessen: Klötzchenbauten. Irgendwie ist das überall gleich.  Für so ein Ergebnis braucht man doch gar keine Stadtplaner, oder? Na, egal. Ignorieren wir die Klötze einfach. Vielleicht sprengen künftige Generationen die einfach wieder weg und machen es besser.
In Stavanger habe ich die ersten Artikel verfasst. Aktuell bin ich schon in Molde und hab schon fast wieder alles vergessen, was in Stavanger war.
Hab ich euch schon von dem Mini-Gestühl berichtet? Hab ich, oder? Alles für Mini-Menschen auf dem Schiff. Sitzen immer mit Knien an den Ohren. Es hat was von Elternsprechtag, wenn man auf den Kinderstühlchen sitzen muss und hofft, dass nicht irgendwelche Fragesteller die Veranstaltung in endlose Länge ziehen.
Auf unserer Etage gibts das Fredheim Restaurant, interner Name vor der Reise bei uns schon FRETheim, weil man da eten und freten kann. Da das Aune überfüllt war, wurden wir an das Fretheim verwiesen. Feine Sache. Es war viel leiser, leckerer und es gab knusprige Waffeln mit Pistazieneis zum Nachtisch. Ich denke, wir werden das Fretheim doch noch ein paar mal öfter Heimsuchen, wenn Muttern mitspielt.
Grüße aus dem verregneten Norden und ein paar Bilder für Euch.

Stavanger

Eine Antwort

  1. Norwegische Stadtplanung ist also auch nicht besser als deutsche, zumindest geschmacklich. Für die steigende Weltbevölkerung muss es wohl in die Senkrechte gehen, und vermutlich ist denen die Aussicht der Norweger auch wichtiger als die Sicht der Touris auf die Eingeborenen 😅 Aber du hast schon Recht, früher hatten die weniger Geld und konnten trotzdem viel schöner bauen. Ist hier in Cuxhaven auch immer wieder katastrophal zu sehen, wie kleine, charmant schiefe Häuschen von vor 100 Jahren einem eckigen Glaspalasteinheitsbrei weichen müssen.
    Was die Bestuhlungsgröße betrifft, scheinen die Hurtigruten ja Maß an ihrem Personal zu nehmen 😅 oder die Größe der Nordländerbewohner ist eine optische Täuschung 🤔 unsere Duschkabine in Lappland war auch so konstruiert, dass Füssewaschen nur unter Höchstaufbietung der eigenen akrobatischen Möglichkeiten drin war, da frage ich mich auch bis heute, an wem die da Maß genommen haben. Oder ich bin einfach zu mopsig 🙄

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